Neubau der B 49-Hochstraße verträglich für Umwelt und Mensch gestalten! 10. Juni 202019. Juni 2020 Foto: © Klaus Hugo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Lahn-Dill sprechen sich bei dem geplanten Ersatzneubau der B 49 in der Region Wetzlar für die Umfahrung um Dalheim in einem Tunnel aus. Wir appellieren an das Bundesverkehrsministerium als zuständige Behörde und Straßenbaulastträger, diese Variante zu wählen, um die Belastung von Umwelt und Menschen möglichst gering zu halten. Begründung: Leider ist es in den letzten Jahren der Bundesregierung nicht gelungen, die Verkehrswende überhaupt zu beginnen. Dies zeigt sich besonders deutlich in einer stetigen Zunahme des Schwerlastverkehrs auf der Straße, anstatt in einer Stärkung des Schienengüterverkehrs, die aus Umwelt- und Klimaschutzgründen eigentlich notwendig wäre. Die starke Zunahme des Schwerlastverkehrs hat die Restlebensdauer der B 49 Hochstraße durch Wetzlar stark reduziert und macht nun einen Ersatzneubau der Hochstraße notwendig. Dies stellt uns vor die Frage, wie die wichtigste Ost-West-Verbindungsstraße in der Region Mittelhessen in Zukunft verträglich für die Umwelt gestaltet werden kann. Die von Hessen Mobil entworfenen und zur Auswahl stehenden vier Varianten haben alle großen Auswirkungen auf unsere Umwelt und die hier lebenden Menschen. Jedoch zeigen die Planungen auch, dass manche Varianten deutlich verheerendere Auswirkungen haben als andere. Klar abzulehnen ist die Variante 5.3 (Umfahrung Dalheim – Einschnitt). Eine offene um Dalheim geführte Straße würde eine massive Zerstörung von Natur und landwirtschaftlicher Fläche zur Folge haben. Ein ganzer Stadtteil würde seinen Anschluss an sein Naherholungsgebiet verlieren und wäre durch Straßen mit hoher Lärm- und Schadstoffbelastung eingekesselt. Ebenfalls problematisch ist die Variante 5.1 (Dillfeldvariante). Bis heute konnte nicht erklärt werden, wie die B 49 auf hohen Dämmen durch das Gewerbegebiet geführt werden soll, ohne dass in die dort bereits bestehenden Gebäude eingegriffen wird. Die Variante eines Neubaus der Hochstraße durch die Stadt Wetzlar hat auf den ersten Blick den Vorteil, dass hier scheinbar kaum in die Natur eingegriffen werden muss. Dies ist aber nur bedingt richtig, da durch die erforderliche Verbreiterung der Straße der Lahnberg bei Garbenheim erheblich abgetragen werden muss. Zudem würde eine noch breitere Straße als bisher die Innenstadt Wetzlars zerteilen und eine Stadtentwicklung mit Wohngebieten auf zukünftigen industriellen Brachflächen verhindern. Ein gewachsenes Wohngebiet würde durch Abbruch und starke Lärmbelästigung lebensunwert werden und die zahlreich dort lebenden Menschen durch weiter zunehmenden Verkehr noch mehr mit Lärm und Schadstoffen belasten. Die verbleibende Variante (Umfahrung im Tunnel) ist jedoch keineswegs kritiklos zu betrachten. Auch durch einen Tunnel werden landwirtschaftliche Flächen verbraucht und eine Umfahrung führt zu erhöhten CO2-Emissionen, da die Fahrtstrecke für den Durchgangsverkehr um mehrere Kilometer verlängert wird. Sie bleibt jedoch die von uns GRÜNEN favorisierte Variante, weil sie vergleichsweise am ehesten kompatibel mit den Bedürfnissen von Menschen und Umwelt ist.
Sehr schade, dass der schmälere Wiederaufbau der Hochstraße B49, der erwiesenermaßen durchaus mit etwa 22 m Breite möglich wäre auch von Ihrer Partei nicht als umweltverträglichste Lösung favorisert wird. Neben der Expertise die von der BI Hochstraße b49 erstellt wurde existiert darüber sogar ein Artikel aus dem Jahre 2016 in dem der Wiederaufbau von Herrn Reichwein -Hessen Mobil- als unproblematisch bezeichnet wird. Die BI hat 4500 Unterschriften für den Wiederaufbau der Hochstraße gesammelt und an den OB der Stadt Wetzlar übergeben. Antworten
Hallo Frau Jung, ein Wiederaufbau der Hochstraße mit einer Breite von 22 m wäre sicherlich die umweltverträglichste Variante. Nach vielen Gesprächen mit Hessen Mobil wurde aber immer wieder versichert, dass diese Variante nach den derzeit gültigen Richtlinien nicht möglich ist. Wir haben uns in diesem Antrag daher nur mit den Varianten auseinandergesetzt, die tatsächlich zur Auswahl standen. Dies erschien uns als Partei in dieser schwierigen Situation als der Weg, wie wir uns am konstruktivsten vor Ort damit befassen können. In einer Grundsatzdebatte könnte man viele andere Forderungen aufstellen, z.B. nach anderen Richtlinien für den Bau von Brücken oder nach mehr Güterverkehr auf der Schiene. Mit besten Grüßen, Thorben Sämann Antworten
Ich verstehe nicht, dass in dieser Stellungnahme steht „Ein ganzer Stadtteil würde seinen Anschluss an sein Naherholungsgebiet verlieren“. Insbesondere am Wochenende kommt ein Großteil der „Besucher“ aus Wetzlar. Daher müsste es heißen: „Ganz Wetzlar würde seinen Anschluss an ein Naherholungsgebiet verlieren!“ Antworten
Hallo Herr Stief, das ist eine sehr gute Anmerkung, das hatten wir leider so nicht auf dem Schirm, als wir den Text diskutiert haben. Mit besten Grüßen, Thorben Sämann Antworten