20. Jahre Nationalpark Kellerwald-Edersee

Der erste und bisher einzige Nationalpark in Hessen feiert heute sein 20-Jähriges Jubiläum. Gegründet wurde der Nationalpark Kellerwald-Edersee im Jahr 2004 vom Land Hessen. Die zu schützende Fläche wuchs dabei im Laufe der Jahre an. Mittlerweile ist die Größe des Nationalparks auf insgesamt 7.688 Hektar Fläche angewachsen. Das entspricht knapp 11.000 Fußballfeldern.

Unter den Gästen ist die ehemalige Umweltministerin Priska Hinz. Sie setzte sich 2019 für die Erweiterung des Nationalparks ein.

Die gesamte Region profitiert von dem Nationalpark. Er ist ein Naturschutz-Juwel und Magnet für Touristen. Viele Besucher*innen aus ganz Hessen kommen und verbringen dort erholsame Tage und Wochen.

Seit 2011 ist der naturnahhe Rotbuchenwald im Nationalpark wegen seiner Größe und Naturnähe ein Teilgebiet des UNESCO-Weltkulturerbes: „Alte Buchenwälder und Buchenurwalder der Karpaten und anderen Regionen Europas“. Dazu gehören 93 weitere Gebiete in ganz Europa.

Es gibt rund 20 ausgeschilderte Rundwanderungen. Eine besonders eindrucksvolle Route im Park ist der „Knorrreichenstein“. Sie liegt im neusten Erweiterungsbiet des Kellerwaldes

Nationaler hessischer Ur-Wald – Ein Zuhause für seltene Arten

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee schützt wertvolle Ökosysteme. So stehen in ihm die ältesten Bäume in ganz Deutschland und bietet damit wertvolle Lebensräumen, unter anderem im Totholz.

Im Nationalpark leben stark gefährdete Arten. Er ist ein Rückzugsort für 34 Urwaltrelikt-Arten. Diese Arten kommen nur in Wäldern vor, die bereits seit sehr langer Zeit naturnah sind. Der Nationalpark hat urwald-Strukturen. Diese sind zum Beispiel Eremit, Stellas Urwaldskorpion, die Serbische Rindenwanze oder der Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer. Als seltene Pflanzen wachsen dort zum Beispiel Pfingstnelke, Arnika, Frauenschuh oder Astiger Graslilien.

Viele Forschungsprojekte beschäftigen sich mit dem Wald im Nationalpark. Es wird geschaut, wie sich selbstüberlassene Wälder entwickeln. Erkenntnisse aus diesem Natur belassenen Wald, könnten in unseren anderen bewirtschafteten Wäldern helfen.

Im Nationalpark kann man zum Beispiel sehen, wie ein unterlassenes Stück Natur auf die Klimakrise reagiert; wie stabil und resilient naturbelassene Wälder sind und wie das unseren anderen bewirtschafteten Wäldern helfen kann.

Nationalpark oder Naturpark?

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist Teil des Naturparks Kellerwald-Edersee. Während im Nationalpark die Natur sich ungestört und ohne menschliche Einflüsse entfalten kann, ist der Naturpark von Menschen geprägt. Dort gibt es zwar auch viele Schutzgebiete; Landwirtschaft und Forstwirtschaft sind jedoch erlaubt.

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist eine staatliche Einrichtung des Landes Hessen und wird durch das Land finanziert. Das Geld für den Naturpark stammt von den Mitgliedskommunen.

Geschichtlichter Hintergrund

Alles fing 2004 an. Das Land Hessen weist eine Fläche von ca. 8.000 Fußballfeldern als Nationalpark aus und gründet damit den ersten und bisher einzigen Nationalpark in Hessen.
Im Frühjahr 2019 wurde eine Absichtserklärung zur Erweiterung von den beteiligten Kommunen und dem Landrat vom Landkreis Waldeck-Frankenberg unterzeichnet.
Im Oktober 2020 wurde der Nationalpark Kellerwald-Edersee erweitert. Die Hangwälder im Norden und Osten des Edersee kamen hinzu.
Es wurde eine Nationalpark-Verordnung einstimmig mit allen Kommunen, dem Landkreis, der Landwirtschaft, Verbänden vor Ort und dem Tourismus erarbeitet.
Heute hat der Nationalpark eine Fläche von 7.688 Hektar oder knapp 11.000 Fußballfeldern.
Mehr als 11.000 Tierarten, Pflanzenarten und Pilzarten haben im Nationalpark ihr Zuhause. Es werden stetig neue Arten entdeckt, erforscht und aufgezeichnet. Außerdem kommen immer neue Arten hinzu.