Am Freitag, den 26.11. haben einige grüne Mitglieder im Lahn-Dill-Kreis die grüne Landtagsabgeordnete Katrin Schleenbecker bei ihrem Schulbesuch in den Gewerblichen Schulen des Lahn-Dill-Kreises in Dillenburg begleitet, an interessanten Diskussionen zur Zukunft der beruflichen Schulen in Hessen teilgenommen und die Schule näher kennengelernt. Mit dabei waren Martina Klement (Vorsitzende der Kreistagsfraktion und Mitglied des Dillenburger Stadtverbands), Falk Schmidt (Mitglied im Kreisvorstand und Mitglied des Dillenburger Stadtverbands), Dr. Moritz Jäger (Mitarbeiter von Priska Hinz) und ich, Emely Green (Mitglied der Kreistagsfraktion im Bildungsausschuss, Mitglied des Kreisvorstandes und Vertreterin der Grünen Jugend). Anders als vorher geplant haben wir unglaubliche fünf Stunden lang gemeinsam mit 6 Mitgliedern der Schulleitung und der einzelnen Abteilungen intensiv zusammengearbeitet und diskutiert. Der Schulbesuch wurde mit einer Führung durch die Schule abgerundet.
Die Gewerblichen Schulen Dillenburg sind neben den Kaufmännischen Schulen die einzige berufliche Schule im nördlichen Lahn-Dill-Kreis, relativ nah gelegen an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Aktuell werden in den Gewerblichen Schulen 1.563 Schüler*innen in acht verschiedenen Schulformen und acht verschiedenen Berufsfeldern unterrichtet.
In einer ersten Vorstellung der Schule durch Frau John wurden uns das Motto der Schule „In der Region, für die Region“ sowie die fünf Pfeiler der Schule – Industrie, Handwerk und Dienstleistung, Sozialwesen, Berufsorientierung und -vorbereitung, Weiterbildung und Fortbildung – ausgiebig nährgebracht. Nach dieser ersten Vorstellung diskutierten wir ausgiebig über unterschiedliche Themen wie zum Beispiel den Fachkräftemangel, Chancen für junge Frauen im Rahmen der beruflichen Bildung, den Übergang zur Hochschulbildung und mögliche Zukunftsperspektiven.
Anlass für den Schulbesuch von Katrin Schleenbecker war vor allem das neue Zuweisungsmodell für Lehrer*innenstunden, das die hessische Landesregierung aktuell erarbeitet und in einer ersten Runde allen relevanten Akteur*innen präsentiert. Gerade dieses Zuweisungsmodell wurde von Seiten der Schulleitung heftig infrage gestellt, da sich für Klassengrößen mit 12 bis 14 Schüler*innen zwar deutliche Verbesserungen ergeben, Klassen und damit auch ganze Ausbildungsgänge unter 9 Schüler*innen auf lange Sicht für die Schule allerdings nicht haltbar seien.
Gerade vor der Hintergrund der immer stärkeren Ausdifferenzierung der einzelnen Berufe und Bildungsgänge stellt dieses neu vorgeschlagene Modell eine große Herausforderung für die beruflichen Schulen dar. Das neue Modell lässt zwar kleinere Klassen zu, allerdings verschlechtert sich die Stundenzuweisung gegenüber dem alten Modell dramatisch. Unter diesen Bedingungen wird die gewerbliche Schule in Dillenburg ihr breites Angebot nicht mehr halten können.

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